Institut Ramon LLull

Andrés Galeano dokumentiert im Rahmen des Festivals Photoszene die Reise eines Fragments des Kölner Doms durch die Galaxis

14/05/2025

Die Ausstellung basiert auf der Beteiligung des Künstlers im Jahr 2024 am Residenz-Programm Artist Meets Archive und stellt ein Steinfragment des Kölner Doms in den Mittelpunkt, das 2014 zur internationalen Raumstation gereist ist. Der Künstler wendet archivarische und wissenschaftliche Arbeitsmethoden an, um die Geschichte dieses Fragments zu erzählen. In seinen Recherchen wirft Galeano Fragen zur Fragilität, Aura und Mystik von Objekten auf.




Andrés Galeano: X-DBA-00408

Ein Steinfragment aus dem Kölner Dom, das elf Jahre nach seiner Reise ins All immer noch zu schweben scheint, ist der Ausgangspunkt für Andrés Galeanos Projekt, das vom 16. Mai bis 16. Juni in Köln im Rahmen des internationalen Festivals Photoszene zu sehen ist.

Der Fokus von „Domstein-Mission X-DBA-00408 ist das Steinfragment, das 2014 mit dem ESA-Astronauten Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation gereist ist und nun im Archiv des Kölner Doms aufbewahrt wird. Der Künstler entdeckte das Objekt während seiner Künstlerresidenz im Rahmen des Programms Artist Meets Archive von Photoszene und stellte fest, dass es immer noch leicht zu schweben schien.Diese ungewöhnliche und faszinierende Tatsache setzte einen Prozess der Forschung, Dokumentation und künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit in Gang, der sowohl in der Ausstellung als auch in dem Buch des Künstlers gezeigt wird.

Die Ausstellung nimmt zwei Räume im Kölner Dom ein: den Dreikönigensaal und den Domshop.

Im Dreikönigssaal im Kölner Dom präsentiert die Ausstellung eine immersive Inszenierung, in der zwei Anzüge zu sehen sind: der ESA-Raumanzug, getragen vom Astronauten Alexander Gerst, und ein anderer, den von Galeano selbst mit von ihm entworfenen Abzeichen gestaltet hat. Auf schwarzem Hintergrund schweben Archivfotos, Dokumente, Bilder und Zeichnungen des Künstlers, die der Besucher aus der Vogelperspektive betrachten und dabei in die visuelle Erzählung eintauchen kann. Die Bilder sind nach dem Prinzip der Schwerelosigkeit schwebend in alle Richtungen (360°) angeordnet. Das Projekt erzählt auf nicht-lineare Weise die Biografie dieses Steinfragments des Kölner Doms, das 2014 mit Gerst ins All reiste. Die Erzählung wird aus der Wahrnehmung des Betrachters konstruiert, begleitet von einem Video, das über einen QR-Code abrufbar ist, und ein Informationsblatt mit Text und einem Bildindex.

Zum anderen sind limitierte Auflagen des Projekts, wie die Publikation, Postkarten, Anstecker mit Steinen aus dem Dom und ein 3D-Druck des Steinfragments, im Domshop ausgestellt und können dort gekauft werden.

Dieses Projekt wird vom Institut Ramon Llull im Rahmen der Zuschüsse für internationale Projekte unterstützt.

Die Internationale Photoszene Köln wurde 1984 als Initiative zwischen dem Kulturamt der Stadt Köln und der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) in Fortsetzung der von L. Fritz Gruber organisierten Bilderschauen gegründet. Vorrangiges Ziel war die Organisation des Festivals „Internationale Photoszene Köln“, das immer parallel zur großen Weltleitmesse für Fotografie, der photokina, im gesamten Stadtgebiet stattfand und die fotografischen Bestände der Kölner Kulturszene – vom Museeum, über die Galerien, bis hin zu freien Kunsträumen und Bibliotheken – zur Schau stellte.

Im Jahr 2018 fand die 1950 gegründete photokina zum letzten Mal statt. Seit 2019 findet das Festival der Fotoszene wieder im Zweijahresrhythmus statt. Seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 1984 hat sich das partizipative Festival in Köln etabliert und zeigt heute bis zu 100 Ausstellungen, die 2023 mehr als 125.000 Besucher angezogen haben.