Die Biennale Architettura 2025, ein internationales Referenzereignis der Branche, das vom 10. Mai bis zum 23. November geöffnet ist, vereint in diesem Jahr eine große Anzahl katalanischer und balearischer Projekte. Die 19. Ausgabe der Architekturbiennale von Venedig steht unter der Leitung von Carlo Ratti , der dafür das Motto Intelligens. Natural. Artificial. Collective definiert hat und 5 katalanische Projekte für die Teilnahme an der internationalen Architekturausstellung der Biennale ausgewählt hat:
Recycling Intelligences – JL OFFICE (Lluís Ortega, Julia Capomaggi). Die Installation befasst sich mit dem Potenzial des maschinellen Lernens, die menschliche Architekturintelligenz im Bereich des sozialen Wohnungsbaus zu ergänzen. Durch Erzeugung synthetischer Pflanzen mittels Recycling Intelligences stimuliert das Projekt die menschliche Vorstellungskraft und fördert die Reflexion über die Wechselwirkung zwischen der unmittelbaren Vergangenheit und der Zukunft des Wohnens. Diese vermittelte Intelligenz erweitert das traditionelle Konzept der architektonischen Urheberschaft.
Open Regeneration of Housing Estates in Barcelona – Forschungsgruppe REARQ (Architectural Rehabilitation and Restoration Research Group, UPC). Die Installation zeigt die Anwendung von Entwürfen zur Verbesserung der Bewohnbarkeit und der Nachhaltigkeit in verschiedenen Wohnkomplexen, die zwischen 1950 und 1975 in den Außenbezirken Barcelonas und in der Metropolregion gebaut wurden. Der Vorschlag besteht aus einer Reihe von Strukturen, die an die bestehenden Gebäude angebaut werden, mit dem Ziel, die Wohngebäude zu verbessern, zu schützen und mit Übergangs- und Außenräumen zu versehen, die ihnen mehr Flexibilität verleihen.
IAAC: Prototyping the Future – Institut d'Arquitectura Avançada de Catalunya. Die Installation zeigt ein großformatiges Modell des ikonischen neuen Gebäudes im Stadtteil 22@ in Barcelona, das in Zusammenarbeit mit der Stadt Barcelona entwickelt wurde und den neuen Sitz des Institut d'Arquitectura Avançada von Katalonien beherbergen wird. Das Projekt „Barcelona Urban Tech Hub“, das von den Architekten Vicente Guallart und Daniel Ibáñez von Urbanitree entworfen wurde, ist ein architektonisches Manifest, das die Rolle der kollektiven Intelligenz bei der Schaffung von Räumen für urbane Innovation untersucht. Durch den Einsatz von Biomaterialien, Industrialisierung und autarken Strategien wird das Gebäude zu einem Referenzmodell für fortschrittliche und regenerative Architektur.
The Architecture of Virtual Water – Benedetta Tagliabue – EMBT Architects. Wasser ist die Grundlage des Lebens, aber ein Großteil davon bleibt unsichtbar. Jeder Gegenstand und jedes Gebäude enthält einen versteckten Wasserfußabdruck. Die Installation „Architecture of Virtual Water“ macht diese Realität durch eine innovative Installation sichtbar und fordert die Betrachter damit auf, über ihre Beziehung zu Wasser und Nachhaltigkeit in der Architektur zu nachzudenken. Die immersive, sensorische Installation zeigt die verborgene Präsenz von Wasser im globalen Handel und im Bauwesen. Durch Projektionen, Soundscapes und räumliche Gestaltung erleben die Besucher die verborgene Architektur von virtuellem Wasser.
The Storm (La Tempesta) – FAST (José Luis de Vicente und Eva Franch i Gilabert). Die vor 7 Jahrzehnten im Ebro-Delta errichten „Coheteres“ bilden ein Netz aus Steinhütten, die strategisch über das gesamte Delta verteilt sind und dazu dienen, Hagelschlag, der den Reisanbau bedroht, durch Hagelraketen zu verhindern bzw. abzumildern.The Storm (La Tempesta) stellt sich eine Zukunft vor, in der solche Hagelraketen für neue Formen des Klimaschutzes zurückgewonnen werden, die in lokalen Praktiken und aktuellen Dringlichkeiten verwurzelt sind. Es eröffnet auch die Debatte darüber, wie gemeinschaftliche Güter aus dem Himmel verwaltet werden können und ob wir auf Verteilung basierende und gemeinschaftliche Formen zum Umgang mit Wetterveränderungen entwickeln können.
Neben den 5 katalanischen Projekten, die Carlo Ratti für die internationale Ausstellung ausgewählt hat, ist auch die erstmalige Teilnahme einer katalanischen Architektin am Biennale College, der Sektion der Architekturbiennale, die jungen Talenten und Studierenden gewidmet ist, hervorzuheben. Caterina Miralles Tagliabue wurde unter den 8 Siegerprojekten der Biennale College Architettura ausgewählt, an der 200 Studierende, Doktoranden und Doktorandinnen und junge talentierte Architekten und Architektinnen unter 30 Jahren aus 49 Ländern teilnahmen.
Erwähnenswert ist auch die Beteiligung von 10 Architekturbüros aus Katalonien und den Balearen mit insgesamt 16 Projekten, die für den spanischen Pavillon unter dem Motto „Internalities: Architectures for Territorial Equilibrium“ ausgewählt wurden, der kuratiert wurde von Roi Salgueiro und Manuel Bouzas:
Bosch. Capdeferro Arquitectura, Camps Felips Arquitecturia, Emiliano López Mónica Rivera Arquitectos, Harquitectes, Isla, Josep Ferrando, Pedro García, Mar Puig und Manel Casellas, Munarq, Peris+Toral Arquitectes, TAKK und TEd’A Arquitectes.
Auch in den Seitensälen sind Projekte katalanischer Architekt*innen zu sehen. Dazu gehören Materiales von Daniel Ibáñez und Carla Ferrer; Oficios von Anna und Eugeni Bach sowie Caterina Barjau; und Emisiones von Carles Oliver und David Mayol.
Katalonien ist auch in anderen Länderpavillons vertreten, zum Beispiel im Pavillon des Heiligen Stuhls, an dem das Architekturbüro MAIO Architects aus Barcelona (Anna Puigjaner, Guillermo López, Maria Charneco, Alfredo Lérida) mit einem Projekt unter der Leitung von Marina Otero Verzier mit dem Titel „Opera Aperta“ mitwirkt. Auch der albanische Pavillon zeigt mehrere katalanische Architekt*innen. Es handelt sich um Arquitectura-G, Benedetta Tagliabue, das Architekturbüro Toni Gironès, RCR Arquitectes und das Taller de Arquitectura Ricardo Bofill.