Zum ersten Mal zeigt das Museu Tàpies eine große Retrospektive von Marta Palau mit Zeichnungen, Bildern und einigen ihrer großen Textilinstallationen im Dialog mit Objekten und Materialien aus ihrem persönlichen Archiv, die zum ersten mal öffentlich gezeigt werden. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem MUAC, dem Universitäsmuseum für zeitgenössische Kunst der Universidad Nacional Autónoma de México entstanden ist, wird im Herbst mit Unterstützung des Instituts Ramon Llull nach Mexiko reisen. Das Projekt ist die erste große internationale Ausstellung nach dem Tod der in der Provinz Lleida geborenen Künstlerin, die 1941 wegen der Franco-Diktatur ins Exil nach Tijuana ging.
Marta Palau. Els meus camins són terrestres ist als Netzwerk aus Körpern/Werken strukturiert, das sich um zwei Hauptachsen dreht, die mit ihren Gegensätzen zusammenleben: die Idee von Heimat, die mit Exil und Aufnahme verbunden ist, indem sie als Wunde und Narbe verstanden wird, und die Idee des Körpers, der für den Schmerz und den Verlust der Migrantinnen und Migranten steht, aber auch für Heilung und die Möglichkeit, Leben zu schaffen. In Palaus Werk wird alles durch ihre eigene Biografie gefiltert, eine Erfahrung, die durch die Konflikte, welche unsere heutige Welt kennzeichnen, sowie durch ihre Veränderungsmöglichkeiten erweitert werden und weiterhin relevant sind.
Die Kuratorin der Ausstellung und Direktorin des Tàpies-Museums Imma Prieto erklärt, „Marta Palaus Werk stellt unsere Erinnerung, unsere Geschichte wieder her. Ihr Werk ist Teil der historischen Aufarbeitung, während es gleichzeitig im Dialog mit Tàpies und unserer Arbeit in der Gegenwart steht, indem der Reflexion und dem Widerstand Raum gibt und Kunst als eine Aktion der Verteidigung und der Transformation denkt.“
Die Eröffnungsveranstaltung fand am Donnerstag, den 27. Februar, um 19 Uhr im Museu Tàpies unter Mitwirkung der katalanischen Komponistin und Sängerin Adelaida statt.