2024 nehmen Martí Sales, Jesús Castro Yáñez und Lizar Begoña teil und stellen Auszüge aus ihren Werken vor. Die präsentierten Gedichte werden anschließend zusammen mit Übersetzer·innen aus Deutschland, Italien, Serbien, Slowenien und Spanien in verschiedene europäische Sprachen, darunter auch Deutsch, übersetzt.
Die Werkstatt wird von der Professur für Soziotranslatologie und Angewandte Linguistik und der Iberoromanischen Abteilung des Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig organisiert und in diesem Jahr vom katalanischen Kulturinstitut Institut Ramon Llull, dem baskischen Kulturinstitut Etxepare, der galicischen Regierung Xunta de Galicia und der Marià-Villangómez-Gastprofessur für Katalanische Studien der Universität Leipzig, welche 2024 Simona Škrabec innehat, unterstützt.
Der katalanische Dichter, Autor und Musiker Martí Sales debütierte 2005 mit dem Gedichtband Huckleberry Finn (Moll, 2005), für den er mit dem Lyrikpreis Premi Vila de Lloseta ausgezeichnet wurde, und seither hat er sich in verschiedenen literarischen Genres betätigt und dabei die Grenzen zwischen ihnen überschritten. Genannt werden kann hier poetische Prosa (Dies feliços a la presó, Empúries, 2007), Erzählung (Principi d’incertesa, Males Herbes, 2015), narrative Poesie (La cremallera, Males Herbes, 2017), Essay (eine Chronik der katalanischen Musikszene Ara és el moment, Amsterdam, 2016) und sogar ein Wörterbuch (Aliment, Club Editor, 2021). Er schreibt für Zeitschriften wie Time Out Barcelona und übersetzte Autoren wie Kurt Vonnegut, John Fante, Shirley Jackson, Vivian Gornick, Patti Smith und Kae Tempest. 2010 bis 2013 war er Kodirektor des Internationalen Poesiefestivals Barcelona (2010-2013) und Poesia i + an der Fundació Palau i Fabre. Derzeit ist er Mitglied des Rates für Kultur in Barcelona.
Die baskische Dichterin und Schriftstellerin Lizar Begoña schreibt set ihrer Jugend Gedichte. Sie studierte Bildende Künste an der Universität des Baskenlandes und verbrachte ein Jahr an der Akademie für Bildende Künste von Ravenna, anschließend studierte sie Kunst und Kreation an der Universität des Baskenlandes. Sie war Projektmitarbeiterin bei BilbaoArt, arbeitet als Baskischlehrerin und betätigt sich in vielseitiger Weis in den Bildenden Künsten und in der Poesie und verbindet beide Bereiche. 2020 gewann sie mit ihrem Lyrikband Aro beilegia (Balea Zuria, 2020) den Lyrikpreis auf der Donostia Kultura III. Für Itzalkinak eguzkitan erhielt sie 2022 den 25. Igartza-Saria-Literaturpreis. Ihr Lyrikband Gepardo japoniarrak erschien 2022 (Susa), ihr Roman Mundu zitalaren kontra 2024 (Elkar).
Jesús Castro Yáñez
Der galicische Dichter Jesús Castro Yáñez gewann den Pérez-Parallé-Preis für Poesie mit dem Band Os nomes e os himnos (Espiral Maior, 2016). Diesen erweiterte er später auf www.instagram.com/catroxardinsardendo/ und in der Performance None of them wanted to be a cloud, um das Wort gegen Hassverbrechen gegen die queere Gemeinschaft und die verinnerlichte Homophobie zu erheben. 2017 veröffentlichte er Ultramarino (Chan da Pólvora Editora, 2017), eine Mélange aus Poesie und Bildern in der Technik der Cyanotypie. Mit dem Buch (O meu amigo) Federico (Triqueta Verde, 2023) veröffentlichte er erstmals auch im Bereich der Kinderliteratur. Er ist Herausgeber und Übersetzer von Campo de plumas: Poemas LGBT+ para a mocidade dende a Antigüidade ata hoxe (Sushi Books, 2021), und erledigte auch die galicischen Übersetzungen von Anne Carsons The Anthropology of Water und Autobiography of Red, die beide bei Chan da Pólvora erschienen. Seine Gedichte wurden in verschiedenen Anthologien veröffentlicht und in Sprachen wie Englisch, Finnisch oder Griechisch übersetzt.
In diesem Jahr kommen in Weiden wieder sehr vielschichtig arbeitende und schreibende Personen zusammen, die mit ihren Texten neue Wege der baskischen, galicischen und katalanischen Literatur und Poesie gehen und das Experimentieren mit Sprache für neue Poesie ebenso wie für gesellschaftliche Intervention nutzen.
Die teilnehmenden Übersetzer:innen sind Eduard Bartoll Teixidor, Marcello Giugliano, Sheila Gondar Tubío, Constanze Gräsche, Usoa Olea Bernaola, Pablo Regueira Piñeiro, Borislav Ognjen Puhača und Carsten Sinner.