Nach der letztjährigen umjubelten Aufführung hat die Neuköllner Oper Joan Vázquez als queere Ikone und Marc Sambola, Gitarre, erneut mit der von Marc Rosich inszenierten Erfolgs-Produktion "Ocaña, Königin der Ramblas" eingeladen.
Das Stück erzählt die Geschichte des andalusischen Malers José Pérez Ocaña im Barcelona des Übergangs in den 1970er Jahren, wo er durch seine Auftritte in Les Rambles bekannt wurde und sich aktiv für die Rechte der LGTBQ+ Community einsetzte. Ocaña war Künstler, Rebell und Dragqueen, sein Leben und Wirken setzte Zeichen weit über Barcelona und Spanien hinaus, das sich damals aus der Starre eines patriarchalen, autoritären Regimes des General Franco zu befreien begann.
Das Stück zeigt nicht nur Ocañas Leben, sondern auch den Kontext, in dem er lebte: das subversive Barcelona in der Zeit des Übergangs.
In Form eines fiktiven Vortrags erinnert das Stück an Ocaña auf Barcelonas Rambles, aber auch an Ocaña vor dem Brandenburger Tor, Anfang der 1980er Jahre, als die Berlinale einen Film über ihn plante - über seine extravaganten Auftritte, seine provokanten Performances und seinen seltsamen Tod inmitten der Flammen eines selbst entworfenen Kleides.
"Ocaña, Königin der Ramblas" schrieben der katalanische Regisseur und vielgespielte Autor Marc Rosich und der Komponist und Gitarrist Marc Sambola 2018 im Auftrag der Neuköllner Oper, damals mit Denis Fischer als Ocaña und mit „seiner“ Musik, den coplas, den leidenschaftlichen spanischen „Schlagern“, die von großen Gefühlen im kleinen Alltag und so vielem mehr handeln. Für die Òpera de Butxaca in Barcelona wurde das Stück für den preisgekrönten Schauspieler und Sänger Joan Vázquez und Marc Sambola an der Gitarre eingerichtet und feierte in dieser Version als grandiose One-Man-Show über Jahre Erfolge, ausgezeichnet mit dem Kritikerpreis 2019 und Publikumspreis 2019.