QUEER TOSQUELLES wird sich mit der Geschichte revolutionärer, antifaschistischer psychiatrischer Praktiken und deren Bedeutung für Möglichkeiten von Flucht- und Widerstand seit den 1920 Jahren in Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland, befassen.
Der Fokus der internationalen Konferenz wird auf den Praktiken des katalanisch-französischen Psychiaters François Tosquelles (1912–1994) liegen, der Denker*innen, wie Félix Guattari, Frantz Fanon und viele andere, von der Institutional Analysis bis hin zur politischen Philosophie, stark beeinflusste.
Tosquelles ist in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Seit einigen Jahren findet jedoch eine starke Rezeption im Kunstbereich statt, mit großen Archiv- und Forschungsausstellungen, Katallogen und Filmen, insbesondere in Spanien und Frankreich.
Die Konferenz an der Kunsthochschule für Medien Köln wird Forscher*innen und Künstler*innen zusammenbringen, die sich mit Tosquelles und den Potenzialen seiner Praxis heute beschäftigen. Queerness zeigt sich darin auf vielfältige Weise: durch Tosquelles Beharren auf der Dekonstruktion der Kleinfamilie und die Relevanz anderer Formen der Verwandschaftsbildung, durch das Seltsame, das Fremde, das Unsinnige, das Nicht-Normalisierte, durch eine politische Philosophie der Vielfalt, durch eine queere Praxis, die alle nicht-identitären Lebensformen durchdringt.
Mit Janna Graham, Carles Guerra, Isabell Lorey, Angela Melitopoulos, Stefan Nowotny, Anne Querrien, Gerald Raunig, Wanderley Santos, Francesco Salvini, Henning Schmidgen und Elena Vogman.
Organisiert von Isabell Lorey, Anna Bromley, Konstantin Butz, Lilian Haberer, Katrin M. Kämpf, Mary Mikaelyan, Maren Mildner, Stefan Nowotny und Heidi Pfohl,
In Zusammenarbeit mit dem European Institute for Progressive Cultural Policies (eipcp).
Alle Infos finden Sie hier.
X / Twitter: @QueerTosquelles