„Hätte Bach das Marimbafon gekannt, er hätte unglaubliche Werke für dieses Instrument komponiert“, ist David Moliner überzeugt. Doch da das Stabspiel erst im 19. Jahrhundert in den europäischen Fokus geriet, muss der Valencianer für seinen Schlägel-Tanz auf den Holzklangstäben gemeinhin auf jüngere Stücke zurückgreifen. Es sei denn, der 32-Jährige greift selbst zur Komponistenfeder oder transkribiert alte Werke.
So sind auch die Cellosuiten, die Moliner am 15. Mai in der Philharmonie Berlin erklingen lassen wird eigene Transkriptionen der Werke Bachs, sowie daran angelehnte Werke verschiedener Komponist*innen, die für David Moliner geschrieben wurden.
Programm
Johann Sebastian Bach
Cellosuite Nr. 1 G-Dur BWV 1007 (Transkription für Marimba von David Moliner)
Tomás Ocaña
Neues Werk basierend auf Bachs Cellosuite Nr. 1 ‒ geschrieben für David Moliner dank der Unterstützung der Universal Edition Wien (Uraufführung)
José Manuel Guerrero
Neues Werk basierend auf Bachs Cellosuite Nr. 1 ‒ geschrieben für David Moliner dank der Unterstützung der Universal Edition Wien (Uraufführung)
Yoav Sadeh
Neues Werk basierend auf Bachs Cellosuite Nr. 1 ‒ geschrieben für David Moliner dank der Unterstützung der Universal Edition Wien (Uraufführung)
Johann Sebastian Bach
Cellosuite Nr. 2 d-Moll BWV 1008 (Transkription für Marimba von David Moliner)
Ben Zucker
Neues Werk basierend auf Bachs Cellosuite Nr. 2 ‒ geschrieben für David Moliner dank der Unterstützung der Universal Edition Wien (Uraufführung)
Kostas Zisimopoulos
Neues Werk basierend auf Bachs Cellosuite Nr. 2 ‒ geschrieben für David Moliner dank der Unterstützung der Universal Edition Wien (Uraufführung)
Johann Sebastian Bach
Cellosuite Nr. 3 C-Dur BWV 1009 (Transkription für Marimba von David Moliner)
Seong Ae Kim
Neues Werk basierend auf Bachs Cellosuite Nr. 3 ‒ geschrieben für David Moliner dank der Unterstützung der Universal Edition Wien (Uraufführung)
Alexander Liebermann
Neues Werk basierend auf Bachs Cellosuite Nr. 3 ‒ geschrieben für David Moliner dank der Unterstützung der Universal Edition Wien (Uraufführung)
David Moliner, von renommierten Kritiker*innen als einer der vielseitigsten Musiker der 90er Jahre bezeichnet, absolvierte sein Studium bei Pascal Dusapin und Jörg Widmann an der Haute École de Musique de Genève, der Universität der Künste Berlin und der Akademie Barenboim Said Berlin. Seine kompositorische Ästhetik gilt als richtungsweisend für neue Genres und führte zur Entstehung von innovativen Formen wie Eglogas, Masquerades, Mystiques, Estructuras, Entes und Esoterics.
Moliner’s Werke wurden von Orchestern, wie dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra, dem West Divan Orchestra, dem Valencia Symphony Orchestra und dem Spanish Youth National Orchestra, sowie von Ensembles, wie dem SWR Vokalensemble, dem Klangforum Wien, dem Ensemble Intercontemporain, dem Ensemble Recherche und dem Plural Ensemble aufgeführt. Außerdem schreibt Moliner Werke für Solist*innen, die wiederum häufig Werke für ihn komponieren, darunter der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann.
Als Percussion-Solist ist Moliner bereits in zahlreichen Konzertsälen aufgetreten, darunter die Philharmonie in Berlin, die Elbphilharmonie in Hamburg, das Kultur- und Kongresszentrum Luzern, die Philharmonie in Paris und das Guggenheim in Bilbao.
Ausgezeichnet wurde Moliner unter anderem mit dem ersten Preis bei der Vibraphone Competition der italienischen Percussion Arts Society, mit dem Kompositionspreis der Universität der Künste Berlin, sowie mit dem Roche Young Commissions Award des Lucerne Festival.