Fem_Lab Exchange Catalonia-Austria ist eine einwöchige Forschungs- und Austausch-Residenz mit dem feministischen Kollektiv Mz* Baltazar’s Lab über die Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie aus einer (trans)feministischen Perspektive.
Das Projekt ist eine Kollaboration zwischen Mz* Baltazar’s Lab und dem Zentrum für Kunstrecherche und –produktion Hangar und wird gefördert von der Vertretung der katalanischen Regierung in Mitteleuropa, dem Institut Ramon Llull und dem Forschungsprojekt Feminist Hacking: Building Circuits as an Artistic Practice an der Akademie der bildenden Künste Wien, finanziert vom FWF – Austrian Science Fund.
Im Juli diesen Jahres wurde Cristina Dezi als Gewinnerin der einwöchigen Forschungs- und Austausch-Residenz, Fem_Lab Exchange Catalonia-Austria, ausgewählt. Die queere interdisziplinäre Künstlerin und Designerin untersucht Biomaterialität und tragbare Technologien aus einer feministischen Perspektive. Ihre Forschung bewegt sich in den Bereichen Sextech, Hexenrituale, Cyberfeminismus und Erotikkino. Sie verbindet textile Innovation, audiovisuelle und interaktive Klänge, Biohacking und Elektronik.
Zusammen mit Giulia Tomasello ist sie Mitbegründerin des Bruixes_Lab, einem nomadischen Labor, das mit kinky Biotechnologie, transfeministischen und DIY-Praktiken experimentiert.
Zusammenfassung des Projekts:
Das Projekt ist Teil einer Projektreihe des Labors neuX, das an Lust und Sexualität im Posthumanismus aus einer transfeministischen Perspektive forscht.
In ihrem Projekt entwirft und erforscht Cristina Dezi ein tragbares, sensorisches Biotextil aus natürlichen Materialien und Körperflüssigkeiten. Mit dem Material und menschlichen, sowie nicht-menschlichen Klängen, kreiert die Künstlerin einen tragbaren interaktiven Tongenerator. Ziel ist es, eine symbiotische Verbindung zwischen dem menschlichen Körper, seinen Flüssigkeiten und seiner Umgebung herzustellen, um ein aktives und viszerales Zuhören der Ereignisse und Veränderungen zu ermöglichen, die in und um uns aus klimatischer, sozialer und politischer Perspektive stattfinden.
Erklärung der Künstlerin:
Da ich aus der Mode- und Kostümdesignbranche komme, drücke ich sensible Themen des feministischen Aktivismus und der Hackerkultur in Form von tragbarer und performativer Ästhetik aus, wobei ich den Körper, seine Teile und seine Wechselbeziehung mit Natur- und Klangräumen als Materialien und Forschungsinstrumente nutze.
Ich möchte inspirieren und provozieren, um Debatten und kritische Reflexionen über Tabus und Stigmatisierung im Zusammenhang mit Sexualität, Vergnügen und pornografischen Landschaften, anzustoßen. Diese Themen verknüpfe ich mit biotechnologischer und künstlerisch-wissenschaftlicher Forschung, Bereichen, in denen diese Themen kaum offen akzeptiert werden.
Die Residenz findet vom 27. November bis 3. Dezember 2023 in Wien statt.