Die NYU (New York University) wird einen neuen Lehrstuhl eröffnen, der die Sichtbarkeit und das Ansehen von Studien und Forschung im Bereich der Katalanistik im Ausland steigern soll.
Der Direktor des Institut Ramon Llull, Pere Almeda, und der Dekan der Fakultät für Kunst und Wissenschaft der NYU, Antonio Merlo, haben einen Kollaborationsvertrag für die gemeinsame Verbreitung von Studien und Forschung im Bereich der katalanischen Sprache und Kultur unterschrieben. Jährlich wird jeweils ein*e Gastprofessor*in am Zentrum für Europa-Mittelmeer-Studien unterrichten.
Das Ziel des Lehrstuhls besteht darin, aus katalanischer Sicht zu globalen kulturellen Themen beizutragen, die derzeit am Zentrum für Europa-Mittelmeer-Studien diskutiert werden: unter anderem Fragen nach den Beziehungen zwischen europäischen Identitäten und race, Territorien oder Kunst.
Das Institut Ramon Llull und die NYU blicken bereits auf eine lange Beziehung zurück. Mit dieser neuen Initiative wird die Präsenz der Katalanistik an renommierten akademischen Institutionen New Yorks gefestigt und diversifiziert. Der neue Lehrstuhl schließt sich an zwei bereits bestehende Lehrstühle der amerikanischen Metropole an: den Lehrstuhl für katalanische Sprache und Kultur an der Columbia University und den Mercè Rodoreda Lehrstuhl an der City University of New York, der dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert.
Der erste Gastprofessor wird Carles Guerra (Amposta, 1965) sein, der auch der Verantwortliche für eine Ausstellung kommendes Jahr im American Folk Art Museum in NY, über den avantgardistischen katalanischen Psychiater Francesc Tosquelles, sein wird. Guerra war Kurator des Festivals Primavera Fotogràfica in Katalonien, Direktor des Kunstzentrums Virreina Centre de la Imatge, Chefkurator des Museums für zeitgenössische Kunst von Barcelona (MACBA) und Direktor der Fundació Antoni Tàpies von 2015 bis 2020. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Dialog als Praxis in den Bereichen Kunst und visuelle Kultur. Viele seiner Publikationen konzentrieren sich auf kritische Pädagogik, dokumentarische Praktiken und die Bedingungen postfordistischer Kulturproduktion. Er war Privatdozent an der Universitat Pompeu Fabra und Professor am Center for Curatorial Studies (CCS) des Bard College. Er hat eine breite Palette von Ausstellungen kuratiert, mit Künstlern wie Perejaume, Joaquim Jordà, Xavier Ribas, Ahlam Shibli, Art & Language, Allan Sekula, Susan Meiselas, Harun Farocki, Oriol Vilanova und Ariella Aisha Azoulay.
Das Institut Ramon Llull fördert Lehrstühle und Lernzentren an Universitäten mit hoher internationaler Anerkennung, einige davon bereits mit einer langen und gefestigten Tradition im Bereich der Katalanistik. Der neue Lehrstuhl fügt sich den bereits bestehenden Lehrstühlen für Gastprofessuren der Xarxa Lllull an, die zur internationalen Verbreitung der Katalanistik beitragen und den Austausch zwischen Professor*innen und zwischen katalanischen Universitäten und weltweiten Universitäten fördern.