Institut Ramon LLull

Drei katalanische Projekte bei der Prager Quadriennale

Bühne .  31/05/2023

Die Prager Quadriennale ist die weltweit wichtigste Wettbewerbsschau für die Theater- und Bühnenkunst. An der letzten Auflage, im Jahr 2019, nahmen 79 Länder und mehr als 800 Künstler*innen teil. Dieses Jahr findet die Quadriennale erneut vom 08. Bis 18. Juni in der tschechischen Hauptstadt statt.




Das katalanische Theater ist bei der PQ23, auf vielfältige Weise vertreten. Geleitet vom Institut del Teatre und coorganisiert vom Institut Ramon Llull, finden sich ein Modell für die Sektion «Fragments II» und zwei Installationen für die Sektionen «Exhibition of Countries and Regions» und «Student Exhibition», zwei der wichtigsten und renommiertesten Wettbewerbssektionen.

Die Installationen wurden ausgehend vom diesjährigen Thema «selten» konzipiert. Wie die Kurator*innen des PQ-23 Catalunya und Dozierende an der Escola Superior d’Art Dramàtic (ESAD), Marta Rafa und Pau Masaló erklären, konzentrieren sich die katalanischen Ausstellungen auf die Rolle der Kostüme, die eine Beziehung, zwischen Körper und Theaterstück herstellen.

Die Installation, die an der Sektion «Exhibition of Countries and Regions» teilnimmt ist Crop , von den Szenograph*innen und Bildhauer*innen Albert Pascual und Carlota Ricart, und der Bühnen- und Theaterregisseurin Raquel Cors. Alle drei Künstler*innen graduierten am Institut del Teatre. Die Installation verortet sich im Jahr 2053 und besteht aus den Resten der Kostüme aus den Leben und Fiktionen, die im Teatre Nacional de Catalunya (TNC) zwischen den Jahren 1996, Gründungsjahr des Theaters, und 2053, in dem das Leben im Theater aus unbekanntem Grund eine starke Umgestaltung erfährt, stattfanden. Es handelt sich um eine interaktive Installation aus Kleidungs-, Gewebe- und anderen Textilstücken in verschiedenen Zersetzungsstufen. Die Zuschauer*innen können mit Kopfhörern und Lupen durch verschiedene QR-Codes einer Audioführung lauschen, die sie in verschiedene Realitäten, Kontradiktionen und Erfahrungen der Geschichte des TNC versetzt. Die Künstlerin Sara de Ubieta, die an der Verarbeitung der Gewebe mitgearbeitet hat, wird zwei Vorträge halten, in denen sie über die Prozesse, die bei Verarbeitung genutzt wurden, erzählen wird.

El cant de la Sibil·la ist der Titel der Installation von Quim Palmada, Pol Roig und Mireia Sintes, Studierende an der Escola Superior d'Art Dramàtic (ESAD) des Institut del Teatre, die an der Sektion «Student Exhibition» teilnehmen wird. Die Installation ist eine freie Interpretation des liturgischen Sibyllengesangs (Cant de la Sibil·la), der jede Wintersonnenwende das Ende der Welt prophezeit.

Die Konstruktion, die von den Besucher*innen durchlaufen werden kann, besteht aus einem festen Gerüst und einem beweglichen Element, in Form einer Glocke, die das Sibyllenelement repräsentiert. Viermal am Tag (um 11 h, 13 h, 15 h und 17 h) wird an der Installation eine Aufführung stattfinden, an der Freiwillige aus dem Publikum teilnehmen- und sich das Schicksal der Menschheit auf eine bestimmte Weise vorstellen können.

Auch in der Sektion «Fragments II» wird Katalonien vertreten sein. Die Sektion widmet sich szenographischem Design. Es werden Masken, Miniaturen und alle möglichen dreidimensionalen Darstellungen kleiner Spektakel oder Bühnenprojekte präsentiert. Die katalanische Installation Patetisme il·lustrat wurde von der Szenographin Montse Amenós konstruiert und ist die letzte Aufführung von Carles Santos. Amenós wird auch eine Konferenz über das szenographische Projekt halten. Mit der Installation nimmt zum ersten Mal ein katalanisches Werk an der Sektion «Fragments II» teil.

Die katalanischen Beiträge beim PQ wurden im Institut del Teatre vorgestellt. Die Direktorin des Theaters, Sílvia Ferrando, bezeichnete die Teilnahme an der Quadriennale als Erfahrung und Möglichkeit für die neuen Generationen, da es sich um einen Ort des Kontakts mit Fachleuten aus der ganzen Welt handelt. Der Direktor des Institut Ramon Llull, Pere Almeda, betonte, dass die Prager Quadriennale ein unentbehrliches, internationales Treffen darstellt. Almeda erinnnerte auch daran, dass das Institut Ramon Llull dieses Jahr bereits zum dritten Mal an der Quadriennale teilnimmt und fügte, hinzu, er hoffe, dass dieses Jahr wieder so erfolgreich würde wie die letzte Ausgabe, bei der Katalonien mit einem Preis ausgezeichnet wurde.

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