Institut Ramon LLull

Joana Moll präsentiert ihre Klangkunstinstallation A Silent Opera for Anthopogenic Mass auf der transmediale, dem Festival für Medienkunst und digitale Kultur in Berlin.

Kunst.  25/01/2023

Besucher können die Oper über eine Webanwendung auf Kopfhörern anhören, während sie einer Route über das Tempelhofer Feld folgen.




Vom 26. Januar bis zum 26. Februar präsentiert Joana Moll auf der transmediale, Berlins legendärem Festival für Medienkunst und digitale Kultur, ein Klangkunstwerk über die anthropogene Masse, d.h. die Masse aller durch menschliche Aktivitäten erzeugten materiellen Produkte, die 2020 bereits die gesamte Biomasse des Planeten überholt hatte. Die „stumme Oper“ A Silent Opera for Anthopogenic Mass kann über eine Webanwendung auf Kopfhörern verfolgt werden, während man einer festgelegten Route folgt, die über das Tempelhofer Feld führt, dem heute als Park und Freizeitfläche genutzten Geländes des ehemaligen Berliner Flughafens. Die katalanische Künstlerin wird am 4. Februar auf dem Tempelhofer Feld ihr vom Ramon Llull Institut unterstütztes Projekts starten.

Mit diesem Werk möchte Joana Moll „die schleichend und still verlaufende Entstehung anthropogener Masse darstellen.“ Seit 2020 übersteigt das Gesamtgewicht aller vom Menschen geschaffenen Objekte bereits das der gesamten Biomasse unseres Planeten. Dazu erklärt die Künstlerin, dass „alles, was wir Menschen geschaffen, erhalten oder entsorgt haben, mehr wiegt als der natürliche Lebensraum und die Lebewesen der Erde zusammen. Ein Ungleichgewicht, das den Kollaps der Regenerationsfähigkeit der Erde begünstigt.“

Auf der transmediale, die dieses Jahr bereits zum 36. Mal stattfindet, kommen Künstler, Forscher, Aktivisten und internationale Experten zusammen, um sich kritisch mit der Rolle der Technologie in der Kulturproduktion auseinanderzusetzen und neue Perspektiven zu entwickeln, die verschiedene Genres und Blickwinkel miteinander verbinden. In diesem Jahr findet im Rahmen des Festivals zum ersten Mal Out of Scale statt, ein kostenloses, öffentliches Programm unter freiem Himmel, in das Molls Werk eingebettet ist.

Das Libretto der Oper mit ausführlichen Informationen über das Projekt ist online verfügbar unter: https://janavirgin.com/OPERA/libretto.pdf. Exemplare liegen auch an den Veranstaltungsorten des Festivals aus.

Joana Moll (Barcelona, 1982) ist Künstlerin und Forscherin, die zwischen Berlin und Barcelona lebt und arbeitet. In ihrer Arbeit setzt sie sich kritisch damit auseinander, wie sich techno-kapitalistische Narrative auf die Alphabetisierung von Maschinen, Menschen und Ökosystemen auswirken. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Materialität des Internets, Überwachung und die Analyse sozialer Profile und Schnittstellen. Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Museen, Kunstzentren, Universitäten, Festivals und Publikationen auf der ganzen Welt präsentiert, ausgestellt und veröffentlicht, unter anderem auf der Biennale von Venedig, im MMOMA, im CCCB, ZKM, Chronus Arte Center, Taipei Digital Arts Center, HeK, auf der Ars Electronica, an der Georgetown University, der University, der Cambridge University und der NYU. Ihre Projekte wurden auch in Zeitschriften wie Financial Times, Der Spiegel, National Geographic, El Pais, O'Globo, Wired und Vice vorgestellt.

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