Mit ihrem diesjährigen Publikumsliebling »My Mexican Bretzel« ist Nuria Giménez ein ganz besonderes Kinoerlebnis geglückt. Bereits auf mehreren internationalen Filmfestivals hat sie damit Kritik und Publikum gleichermaßen begeistert. Als passionierter Hobbyfilmer hinterließ der Großvater der Regisseurin einen wahren Schatz an Farb- und Schwarz-Weiß-Filmen aus den 1940er bis -60er Jahren. Allein schon diese Aufnahmen einer weltgewandten und wohlhabenden bürgerlichen Familie sind als Zeitdokumente ungeheuer sehenswert: Winterurlaub in den Alpen, Sommerurlaub am Meer, Reisen nach Hawaii, New York oder Paris. Nuria Giménez ließ sich von den Aufnahmen ihrer Großeltern zu einer tragischen Liebesgeschichte inspirieren: (Fiktive) Tagebucheinträge der Schweizer Unternehmersgattin Vivian Barrett erzählen in Form von Untertiteln eine Geschichte von Liebe, Betrug und Tod. Dass der Film gänzlich auf gesprochene Sprache verzichtet, entfaltet dabei einen ganz eigentümlichen Reiz.
»My Mexican Bretzel« ist Nuria Giménez’ erster Langfilm. 2017 drehte sie mit »Kafeneio« ihren ersten dokumentarischen Kurzfilm.