Institut Ramon LLull

Katalonien erhält den Preis für die beste Installation der Prager Quadriennale für Szenografie 2019

Prag, 30/06/2019

Am Abend des vergangenen Dienstags, 11. Juni, wurden die Auszeichnungen der 14. Ausgabe der Prager Quadriennale verliehen. Katalonien ist unter der Leitung des Institut del Teatre und mit Unterstützung des Institut Ramon Llull mit dem Preis für die beste Installation in der Sektion «Länder und Regionen» für Prospective Actions (Catalunya 2004-2018 , eine Kreation der Szenografen Laura Clos „Closca“" und Xesca Salvà und der Dramaturgen Marc Villanueva und Pau Masaló, ausgezeichnet worden. Die Genannten haben alle ihren Abschluss an der Escola Superior d’Art Dramàtic (ESAD) des Institut del Teatre gemacht.




Die Prager Quadriennale für Szenografie (PQ2019), die weltweit wichtigste Ausstellung für Szenografie, findet in der Hauptstadt der Tschechischen Republik vom 6. bis 16. Juni statt. Das Institut del Teatre nimmt über seinen Fachbereich Szenografie seit 1987 an der Quadriennale teil.

 

Würdigung der freien Kunst

Die Jury der PQ hat die Installation der katalanischen Delegation ausgezeichnet, weil es sich um eine Szenografie der „Sabotage, politischen Aktion, Revolution und Protest“ handelt. Es wurde besonders hervorgehoben, dass das Werk aus vielen verschiedenen Blickwinkeln die Beziehung zwischen Design und Demokratie untersucht.

Die Kuratoren der Ausstellung und die Dozenten für Szenografie der ESAD des Institut del Teatre, Bibiana Puigdefàbregas und Marta Rafa, haben sich bei der Preisübergabe für die Mitarbeit all jener bedankt, die diese Auszeichnung möglich gemacht haben. Bibiana Puigdefàbregas hat insbesondere an die zwei intensiven Jahre der Vorarbeit erinnert und versichert, dass „die Auszeichnung der Kunst die Macht verleiht, nachzudenken und sich Fragen zu stellen, ohne Angst zu haben“. Marta Rafa hat ihrerseits hinzugefügt, dass „die Kunst stets frei zu sein hat“ und ihren besonderen Dank den Studenten des Institut del Teatre, die als Freiwillige bei der Quadriennale dabei sind, sowie dem Institut Ramon Llull für die Unterstützung des Events ausgesprochen.

Prospective Actions (Catalunya 2004-2018) ist eine interaktive Installation, die das Publikum zum Spielen  einlädt und Auseinandersetzungen zwischen den Machtstrukturen und der Gesellschaft ins Bewusstsein rückt. Das Projekt behandelt sechs Konflikte im städtischen Raum, die sich zwischen 2004 und 2018 in Katalonien ereignet haben: die Besetzung der Kathedrale von Barcelona durch Migranten ohne Papiere 2004, die Aktionen zur Stilllegung des Parlaments 2011, die Räumung von Can Vies 2014, die Räumung der enteigneten Bank 2016, das  Selbstbestimmungsreferendum vom 1. Oktober 2017 und die Demonstrationen aufgrund des Gerichtsurteils zur „Manada“.

Auch Frankreich und Ungarn sind mit dem Preis für die beste Installation in der Sektion «Länder und Regionen» gewürdigt worden.

 

Katalanische Beteiligung

Die Teilnahme Kataloniens an der PQ19 hat sich auch in der Installation Theáomai widergespiegelt, die in der Sektion «Studenten» gezeigt wurde. Es handelt sich dabei um eine Skulptur in Form eines riesigen Würfels, der von vier Studenten der ESAD, Lola Belles, Sergi Cerdan, Sara Espinosa und Lluc Ubach konzipiert wurde.

Darüber hinaus hat Katalonien mit dem Vortrag Katalonien. Kunst und Demokratie auch an der Sektion «PQTalks» teilgenommen, der am 9. Juni stattgefunden hat. An dem Vortrag nahmen Magda Puyo, Geschäftsführerin des Institut del Teatre, Bibiana Puigdefàbregas und Marta Rafa, Kuratorinnen für die PQ19-Catalunya und Joan M. Minguet, Dozent für zeitgenössische Kunst und Film und Kunstkritiker teil.

Zusätzlich wurde in der Sektion «PQ Studio» am 11. Juni das Werk Quan les parets parlen der Szenografen Núria Vila und Laura Clos „Closca“ mit der Mitarbeit des Regisseurs Marc Chornet vorgestellt.

 

Schaufenster internationaler Bedeutung

Die Prager Quadriennale findet seit 1967 alle vier Jahre statt und stellt eine internationale Plattform für die Begegnung und den Austausch zwischen Fachleuten, Studenten, Schulen, Architekten, Pädagogen, Wissenschaftlern und eines an der Welt der szenografischen Gestaltung im weitesten Sinne des Wortes interessiertem Publikums dar. Während der elftägigen diesjährigen Ausgabe sind 79 Länder vertreten, es nehmen um die 800 Künstler aus aller Welt teil und es finden 600 Aktivitäten statt, darunter Performances, Workshops, Vorträge und andere Events.

 

Die Installation Prospective Actions (Catalunya 2004-2018) wird in der Sektion «Länder und Regionen» ausgezeichnet

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