OPER & FRAU
Die Debatte über die Präsenz der Frauen in der künstlerischen Produktion und der Verwaltung im Opernbereich ist zu einem brandaktuellen Diskussionsthema geworden und erlaubt uns, viele aufgeworfene Fragen zu stellen. Die Rolle der Frau konzentrierte sich traditionell auf die ethische und ästhetische Repräsention im Operngenre und hat gleichermaßen dadurch Frauen systematisch den Zugang zum Schöpfungs- und Produktionsprozess versperrt. Ihre Präsenz in der Öffentlichkeit beschränkte sich immer auf die stimmliche Interpretation, wodurch große Figuren entstanden sind, die die Geschichte der Lyrik prominent geprägt haben.
Jedoch im 21. Jahrhundert angekommen befinden wir uns in einer vielschichtigen Realität, bedingt durch die inzwischen selbstverständlichen Möglichkeiten zu akademischer Bildung und der Auflösung ihrer einstigen sozialen Rolle.
Um den gegenwärtigen Stand der Dinge zu untersuchen und mehr über die aktuelle Situation der Frau im Bereich Oper und Theater zu erfahren, veranstalten wir zwei Diskussionstage, die diesem Aspekt gewidmet sind.
Es wurden 12 Frauen eingeladen, die derzeit ihre berufliche Tätigkeit an Opernhäusern und Theatern im Bereich Verwaltung und künstlerische Produktion ausüben. Sie werden ihren Standpunkt darlegen und ihre Erfahrungen erläutern, um sichtbar zu machen, welchen Beitrag die weibliche Realtität in der Oper als Gesamtkunstwerk innerhalb der Darstellenden Künste hat. Es wird auch einen Zeitraum für Diskussionen mit dem Publikum geben.
Die Konferenzen sind so organisiert, dass es 4 Themenbereiche mit folgenden Titeln geben wird: „Die Idee der Oper: eine neue Geschichte“, „Künstlerische Ausrichtung: ein Blick von innen“, „Die Frau im Kino, im Theater und im Tanz: Multidisziplinarität und Herausforderung des Wandels“ und „Die neue Generation: ein Beispiel“.
Eingeladene internationale Referenten
Karin Dietrich
Karin Dietrich leitet seit Juni 2014 das Institut für zeitgenössische Musik (ADB) an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Nachdem sie Dramaturgieassistentin an der Staatsoper in Stuttgart, am Theater Freiburg und im Staatstheater Karlsruhe war, arbeitete sie als Dramaturgin an der Young Opera Company Freiburg, als Leiterin der Dramaturgie am Staatstheater Darmstadt und schließlich als Mitarbeiterin der Direktion der Oper des Staatstheaters Wiesbaden. Als Gastdramaturgin arbeitet sie derzeit für Opern-, Tanz-, und Performanceprojekte bei verschiedenen Festivals, darunter dem Staatstheater Darmstadt und Wiesbaden sowie dem Staatsballett in Hessen.
Desirée Meiser
Desirée Meiser studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hannover Schauspiel, erhielt Rollen an den Bühnen Bielefeld, Hannover und Darmstadt. Heute ist sie als künstlerische Leiterin des „Gare du Nord“ in Basel eine der wenigen Frauen, die eine verantwortungsvolle Position in der Welt der zeitgenössischen Oper inne hat.
Bill Bankes-Jones
Bill Bankes-Jones ist der künstlerische Leiter der Opernkompagnie Tête à Tête. Er ist ein Motor der zeitgenössischen Oper in England und er engagiert sich stark für kreative Künstler. Er steht auch selbst als Schauspieler auf den Bühnen.
Bernhard Glocksin
Bernhard Glocksin studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Politik an den Universitäten Köln, Tübingen und Marburg. Ab 1986 arbeitete er zunächst als Dramaturg für Musiktheater, Schauspiel und Tanztheater an den Niedersächsischen Staatstheatern Hannover, dem Theater am Neumarkt Zürich und dem Salzburger Landestheater. Ab 1995 war er Chefdramaturg und persönlicher Referent des Intendanten am Staatstheater Mainz. Seine Arbeit reicht in alle Sparten, von der Entwicklung und Leitung von Autorenwerkstätten bis zu Uraufführungsprojekten. Seit 2004 ist er künstlerischer Leiter an der Neuköllner Oper. Er war an der Festivalleitung der „Europäischen Festivals für alternatives Musiktheaters“ 2010 und 2013 beteiligt.
Der Eintritt ist frei.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Anmeldung: info@obnc.cat