Institut Ramon LLull

Das Institut Ramon Llull nimmt mit „Caure del niu“ von Susanna Barranco am DokuMontag teil

Berlin, 15/10/2018

Am 15. Oktober wird im Rahmen der Filmreihe DokuMontag des Tschechischen Zentrums in Berlin – dieses Mal in Zusammenarbeit mit dem Institut Ramon Llull Berlin – der Dokumentarfilm „Caure del niu“ von Susanna Barranco gezeigt. Zweimal im Monat zeigt das Tschechische Zentrum in Kooperation mit EUNIC Berlin relevante und aktuelle Dokumentarfilme aus ganz Europa, die sich mit sozialen und Menschenrechtsfragen beschäftigen.

 




„Caure del niu“ ist der fünfte Dokumentarfilm der Künstlerin Susanna Barranco. Bereits in der Vergangenheit hat sie Dokumentarfilme realisiert, die sich mit sozialen Themen beschäftigen, z.B. „Ferides“ über geschlechterbezogene Gewalt und „El silenci del jonc“, der sich psychischer Behinderung widmete. Die multidisziplinäre Künstlerin führt außerdem Regie, schreibt Romane und arbeitet als Schauspielerin für das Fernsehen.

„Caure del niu“ thematisiert die Einwanderung von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen von Marokko nach Spanien und die Schwierigkeiten, denen sie als Minderjährige im Aufnahmeland begegnen. Der Dokumentarfilm zeigt verschiedene Geschichten mit wiederkehrendem Muster: Die Jungs versuchen, unbemerkt unter LKWs hängend, von Tangers Hafen zur spanischen Stadt Algeciras überzusetzen. Die Reise ist sehr gefährlich, viele sterben sogar dabei. Trotzdem werden einige der Kinder von ihren Familien immer wieder ermutigt, es erneut zu versuchen. Denn die Hoffnung besteht, dass sie in Spanien Arbeit finden und so Geld nach Hause schicken können.

Das Schicksal der minderjährigen Migranten wird mit dem von Jungvögeln verglichen, die das Nest verlassen müssen: Der katalanische Titel „Caure del niu“ bedeutet „ aus dem Nest fallen“. Der Film basiert auf Interviews, die Susanna Barranco sowohl mit spanischen Migrationsexperten als auch mit Kindern und Jugendlichen geführt hat, die entweder nach Spanien eingewandert sind oder (noch) in Tanger leben. Im Rahmen dieser Gespräche werden verschiedene mit der Migration verbundene Fragen diskutiert: Was bedeuten Grenzen allgemein und im gesellschaftlichen Kontext? Was passiert, wenn die spanischen Behörden die Pässe der Migranten als gefälscht einstufen, so dass ihr Alter nicht mit Sicherheit festgestellt werden kann? Welche psychologischen Folgen hat die Migration für die Kinder? Welche Zukunftsperspektiven gibt es im Aufnahmeland, wenn die minderjährig Eingewanderten als Erwachsene später nicht über eine Arbeitserlaubnis verfügen?

Das Filmprojekt ist dank der Unterstützung von DGAIA, ONG Red Acoge, ONG Ningún Niño sin Techo, Fundació Sant Pere Claver, Amnistía Internacional und Mousiké entstanden.

Im Anschluss an den Film wird es eine Diskussion mit der Regisseurin per Skype geben. Der Film wird im Original mit englischen Untertiteln gezeigt.

EUNIC Berlin ist die Gemeinschaft der europäischen Kulturinstitute in Berlin, zu der auch das Institut Ramon Llull Berlin gehört. EUNIC Berlin wiederum ist Teil des weltweiten Netzwerks von EUNIC – European Union National Institutes for Culture.

Der Film basiert auf Interviews, die Susanna Barranco sowohl mit spanischen Migrationsexperten als auch mit Kindern und Jugendlichen geführt hat, die entweder nach Spanien eingewandert sind oder (noch) in Tanger leben.

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