Institut Ramon LLull

Lyrikline nimmt fünfzehn neue katalanische Autoren auf, darunter fünf Klassiker

Barcelona, 01/02/2018

 

Das Goethe-Institut und das Institut Ramon Llull laden am Donnerstag, dem 1. Februar, um 19.30 Uhr im Goethe-Institut Barcelona zu einer Lesung und einem Gespräch mit den Lyrikern Enric Casasses und Sabine Scho ein.




Mit dem Ziel, den katalanischen Dichtern zu mehr internationaler Sichtbarkeit zu verhelfen, ging das Institut Ramon Llull (IRL) vor zehn Jahren eine Partnerschaft mit dem Haus für Poesie ein, die dazu geführt hat, dass inzwischen mehr als dreißig katalanische Poeten auf dem internationalen Portal Lyrikline.org vertreten sind. Im Laufe dieses Jahres werden anlässlich des Jahrestages und im Rahmen des Bestrebens, Lyrikline.org als Instrument zur internationalen Verbreitung der katalanischen Literatur zu nutzen, zehn weitere zeitgenössische Dichter sowie erstmals auch fünf Klassiker, darunter Josep Palau i Fabre, in das Portal aufgenommen. 

 

Lyrikline.org ist das internationale Referenzportal für Poesie, das 1999 in Berlin zu dem Zweck gegründet wurde, von den Autoren selbst gesprochene internationale Lyrik weltweit zugänglich zu machen. Aktuell sind auf dem Portal 11 129 Gedichte von 1249 Dichtern in 80 Sprachen zu hören und im Original sowie in 16 585 Übersetzungen zu lesen. Unter den katalanischen Autoren, die im Laufe des Jahres 2018 aufgenommen werden, finden sich erstmals auch fünf Klassiker, nämlich Josep Palau i Fabre, Josep Carner, Salvador Espriu, Pere Quart und Josep Maria de Sagarra. Bei den zehn zeitgenössischen Lyrikern, deren Werk veröffentlicht wird, handelt es sich um Maria Cabrera, Mireia Calafell, Teresa Colom, Anna Gual, Jordi Julià, Jordi Llavina, Dolors Miquel, Eduard Sanahuja, Maria Sevilla und Antònia Vicens.

 

Von allen werden von ihnen selbst gesprochene Texte zu hören sein, die mit Unterstützung des Radiosenders Catalunya Ràdio aufgezeichnet wurden. Dank gebührt auch der Fundació Palau, die das Material zum namensgebenden Autor bereitgestellt hat, und der Biblioteca de Catalunya, die die Präsenz der klassischen Lyriker im Portal ermöglicht hat. Der Unterstützung dieser und anderer Institutionen ist es auch zu verdanken, dass von einem dauerhaften Verbleiben katalanischen Klassiker auf Lyrikline ausgegangen werden kann.

 

Zur Feier des Jubiläums findet am kommenden 1. Februar im Goethe-Institut in Barcelona eine vom IRL und dem Goethe-Institut gemeinsam organisierte Dichterlesung statt, in deren Rahmen die deutsche Dichterin Sabine Scho und ihr katalanischer Kollege Enric Casasses, die beide bereits im Portal vertreten sind, ihre Verse vortragen. Die Gedichte von Sabine Scho werden in katalanischer Übersetzung zu lesen sein und simultan projiziert. Außerdem werden sich Casasses und Scho mit der Leiterin des Bereichs Literatur und Geisteswissenschaften des Instituts Ramon Llull, Izaskun Arretxe, über das Projekt und die literarischen Entdeckungen, die sie ihm verdanken, unterhalten. Dieses Gespräch wird simultan gedolmetscht.

 

Im Lauf der Veranstaltung wird auch das Lyrikline-Profil von Josep Palau i Fabre vorgestellt werden, und es werden einige Gedichte von ihm zu hören sein.

 

Sabine Scho, geboren 1970 im nordrhein-westfälischen Ochtrup, lebt nach längeren Aufenthalten in Münster, Hamburg und São Paulo gegenwärtig in Berlin. Fast alle ihre Texte sind im Grenzbereich zu Fotografie und Bild anzusiedeln.

Beim Verlag Kookbooks sind bisher zwei Gedichtbände und ein Band mit Prosa-Miniaturen von Scho erschienen: Album und farben (beide 2008) sowie Tiere in Architektur (2013). Das Magazin The Origin of Senses war das Ergebnis einer literarischen Intervention in Zusammenarbeit mit dem Zeichner Andreas Töpfer im Museum für Naturkunde Berlin, die nun als Ausstellung wandert und bereits auf dem Kulturgut Haus Nottbeck, im Zoologischen Museum der Universität Göttingen und bei der Sylt Foundation zu sehen gewesen ist.

Sabine Scho wurde 2012 mit dem Anke-Bennholdt-Thomsen Preis der Deutschen Schillerstiftung ausgezeichnet und erhielt 2015 ein Residenzstipendium des Goethe-Instituts Finnland in Tampere sowie 2017 ein weiteres des deutschen Umweltbundesamtes auf der Insel Vilm.

 

Enric Casasses (Barcelona, 1951). Poet mit einem unklassifizierbaren, authentischen Werk, zeitgenössischer Troubadour, Erzähler und Dramatiker. Gelegentlicher Übersetzer und Wiederentdecker vergessener Texte.

Als intellektueller Sohn der letzten Jahre der Franquismus in Barcelona, wo er aktives Mitglied der kontrakulturellen Bewegung ist, veröffentlicht Enric Casasses seine ersten beiden Gedichtbände La bragueta encallada (1972) und La cosa aquella (1982) in alternativen Verlagen. 1991 erscheint beim Verlag Editorial Empúries eine zweite Ausgabe von La cosa aquella, die ihm erste größere Anerkennung bei Lesern und Kritik einbringt. Inzwischen sind von Casasses mehr als 25 Gedichtbände erschienen, und er hat verschiedene Preise erhalten, etwa für No hi érem (Preis der Kritik der katalanischen Poesie, 1993), Calç (Carles-Riba-Preis, 1996) und Plaça Raspall (Joan-Alcover-Preis, 1998).

 

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum 10. Jahrestag der Zusammenarbeit des Institut Ramon Llull mit dem Haus für Poesie

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