Institut Ramon LLull

Eröffnung von Following the Fish, dem von Leve in Zusammenarbeit mit Top Manta kuratierte Projekt, auf der Architekturbiennale Venedig

Architektur und Design.  18/05/2023

Die Ausstellung Catalonia in Venice_ Following the Fish (Seguint el peix) ist vom 20. Mai bis 26. November 2023 in Venedig zu sehen sein. Das aus der Perspektive der afrikanischen Diaspora in Katalonien entwickelte Projekt schlägt neue gemeinschaftsbasierte Wohnmodelle vor, wie z. B. Gemeinschaftsküchen, neue Aufnahmeräume und die Wiederverwendung leerstehender Gewerbelokale, mit dem Ziel, alternative Architekturen zu den bisher vorherrschenden Modell zu identifizieren.




Am 18. Mai wurde „Catalonia in Venice_ Following the Fish (Dem Fisch hinterher)“, das von Leve in Zusammenarbeit mit Top Manta kuratierte und vom Institut Ramon Llull produzierte Projekt, auf der 18. Ausgabe der Architekturbiennale Venedig im Rahmen des Programms Eventi Collaterali eröffnet, wo es noch bis November zu sehen ist.

Auf der Eröffnungszeremonie erklärte die katalanische Kulturministerin Natàlia Garriga „in diesen Zeiten, in denen wir Themen wie Nachhaltigkeit, Klima und andere Lebensweisen in Frage stellen, ist es sehr interessant, nach Afrika zu schauen, zuzuhören und vor allem von Gemeinschaften zu lernen, die bei uns zu Hause sind. Dieser Vorschlag fordert heraus, provoziert und regt zum Nachdenken an.“ Der Direktor des Institut Ramon Llull Pere Almeda erklärte dazu: „Die katalanische Kultur wird auf der Architekturbiennale von Venedig mit einem Transformations-Projekt präsentiert, das aus vielen Schichten und Inhalten besteht und das Gegenteil des fremdenfeindlichen Diskurses der extremen Rechten darstellt, der in vielen Ländern, wie jetzt in Italien, zu beobachten ist. Das von Leve kuratierte Projekt zeigt die Perspektive von Top Manta und stellt die vorherrschenden Paradigmen in Frage, hebt das wertvolle Wissen ihrer Erfahrungen als Migrantenkollektiv hervor und wirft neue Fragen zu Architektur und urbanen Räumen auf.”

Die katalanische Produktionsfirma Leve, bestehend aus Daniel Cid, Eva Serrats und Francesc Pla, hat das aus der Perspektive der afrikanischen Diaspora in Katalonien entwickelte Projekt Following the Fish (Seguint el peix) kuratiert, das neue gemeinschaftsbasierte Wohnmodelle vor, wie z. B. Gemeinschaftsküchen, neue Aufnahmeräume und die Wiederverwendung leerstehender Gewerbelokale mit dem Ziel vorschlägt, alternative Architekturen zu den bisher vorherrschenden Modell zu identifizieren. Nach den Worten von Daniel Cid sei es ein Essay darüber, wie sich die Bedingungen der Architektur aus afrikanischer Sicht ändern ließen, um einladende und beziehungsfördernde Räume zu schaffen, um Brücken zwischen Individuen und Gemeinschaften zu bauen.

Lamino Sarr und Abdulay Seck, Sprecher der Straßenverkäufer-Vereinigung Top Manta, erklärten ihrerseits, Schwarzen Menschen Raum zu geben, sei ein Akt der sozialen Gerechtigkeit und Teil des Weges zum Aufbau einer wirklich antirassistischen Gesellschaft. Sarr sagte, „Following the fish erklärt die systemische Gewalt, der Menschen ausgesetzt sind, die aus dem globalen Süden nach Europa migrieren. Die europäischen Staaten haben unser Land seit vielen Jahren kolonisiert und ausgebeutet. Wenn diese Ausbeutung uns ertrinken lässt und wir versuchen zu migrieren, verweigert man uns die legalen und sicheren Wege dazu und wirft uns ins Meer oder an die Zäune von Ceuta und Melilla. Dieselben Staaten, die uns das Leben verweigern, veranstalten eine Biennale, welche die Kraft der Interkulturalität und der Integration hervorhebt.“

Das von der Kuratorin Lesley Lokko ausgewählte zentrale Thema der diesjährigen Architekturbiennale The Laboratory of the future hat Afrika als Protagonisten und befasst sich schwerpunktmäßig mit den Herausforderungen von Dekolonisierung und Dekarbonisierung.

Das in Venedig präsentierte Projekt ist in zwei Achsen gegliedert: der Deckenmarkt steht für die Geschichte der afrikanischen Diaspora in Katalonien und besteht aus einer Installation mit Decken, die selektiv eingerollt werden. Dies zeigt die Realität auf den Straßen, wenn die Straßenverkäufer ihre Decken mit Ware bei Polizeikontrollen zusammenrollen müssen. Der zweite Teil ist ein Labor mit dem Namen Reparaturwerkstatt, in dem Studierende verschiedener internationaler Architektur- und Designschulen neue Wohnmodelle vorschlagen, die auf Gemeinschaft basieren, wie z. B. Gemeinschaftsküchen, neue Aufnahmeräume und die Wiederverwendung leer stehender Gewerbelokale.

Neben der Eröffnung finden in Venedig weitere interessante Veranstaltungen als Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung statt: ein Migrantentreffen und ein Erfahrungsaustausch zwischen La Casa di Amadou (Aufnahmeprojekt im weitesten Sinne des Wortes für junge Migranten aus Venedig) und Top Manta, der am Samstagmorgen, 20. Mai, in der Ausstellungshalle stattfinden wird.Und vom 3. bis 7. Juli findet in der Reparaturwerkstatt, die seit Februar läuft, eine Abschlusskonferenz unter Beteiligung von Studierenden mehrerer internationaler Architektur- und Designschulen statt, darunter die katalanischen Architektur-Fachhochschulen des Vallès (ETSAV-UPC), von Barcelona (ETSAB-UPC) und Reus (ETSA-URV), die Universität Lund und das Polytechnikum Mailand.

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