"Ich habe das Internet durchsucht. Seine einzige Spur in der digitalen Welt war ihre Todesanzeige. Sie wird auf einer Website veröffentlicht, die verschiedene Dienstleistungen anbietet, wie z. B. das Löschen der Profile von Verstorbenen in sozialen Netzwerken, rechtliche Unterstützung beim Abschluss von Lebensversicherungen oder Online-Testamenten", erklärt Nacar. Der Rest ihres Archivs ist analog. Das Projekt reflektiert über Erinnerung und das persönliche Archiv als Selbstporträt. Durch Carmens Archiv öffnet sich eine Tür zur Melancholie und zu einer Welt, die es nicht gibt.
Am 21. Dezember wurde der kreative Prozess in GlogauAIR mit einer Installation präsentiert, die eine Fotoausstellung, einen Raum zum Nachdenken über die Themen und eine Projektion umfasste, die die Tür zur Dokumentation des Projekts öffnete. Das Projekt wurde auch von der Akademie der Künste unterstützt und befindet sich noch im Entstehungsprozess, da das endgültige Ziel darin besteht, es in eine Show zu verwandeln, die den Tanz als dokumentarisches Medium untersucht.
Marcos Nacar ist ein Künstler/Tänzer/Schöpfer. Sein Werk besteht aus Tanz, Worten, Installationen, Videos und Interventionen. Er nimmt das Alltägliche als Ausgangspunkt und nutzt physische, schriftliche und visuelle Medien, um Perspektivwechsel zu schaffen. Er spielt mit der Grenze zwischen Realität und Fiktion und arbeitet daran, die Grenze zwischen beiden zu verwischen. Die Grenze zwischen seinem Leben und seinen Werken verschwimmt immer mehr, was für ihn und vielleicht auch für Sie etwas verwirrend sein kann.