Institut Ramon LLull

Die Stiftung Fundació Ramon Llull prämiert die Akademikerin Maria Delgado, den Übersetzer Artur Guerra und den Linguisten Christer Laurén

Andorra, 21/12/2018

Die Stiftung Fundació Ramon Llull hat heute in Andorra die „Premis Internacionals Ramon Llull” verliehen, mit denen Personen oder Institutionen außerhalb des Sprachraums ausgezeichnet werden, die sich für die internationale Förderung der katalanischen Sprache und Kultur eingesetzt haben. Die Preisträger dieser siebten Ausgabe waren die Akademikerin, Kritikerin und Expertin für katalanischen Film und katalanisches Theater im Vereinigten Königreich, Maria Delgado; der portugiesische Übersetzer Artur Guerra und der finnische Linguist Christer Laurén. Letzterer wurde mit dem „Premi Internacional Ramon Llull de Catalanística i a la Diversitat Lingüística” ausgezeichnet, der von der Stiftung Fundació Ramon Llull und der Stiftung Fundació Congrés de Cultura Catalana gemeinsam vergeben wird.




Die Preisverleihung fand im Auditori Nacional d’Andorra im Beisein der Ministerin für Kultur, Jugend und Sport der Regierung von Andorra, Olga Gelabert, der Kulturministerin der Regionalregierung von Katalonien, Laura Borràs, dem Direktor der Stiftung Fundació Ramon Llull, Vicenç Villatoro, der Direktorin des Institut Ramon Llull, Iolanda Batallé, und des Präsidenten der Stiftung Fundació Congrés de Cultura Catalana, Miquel Strubell, statt.

Die Ministerin für Kultur, Jugend und Sport der Regierung von Andorra, Olga Gelabert, betonte, dass es ein Privileg für Andorra sei, einmal mehr die Verleihung dieser Preise zu veranstalten, die zu den begehrtesten Kulturpreisen zählen. Gelabert erklärte, Kultur und Tradition bilden den Kern der starken Identität Andorras, seiner jahrhundertealten Wurzeln und seiner Berufung zu Modernität und Fortschritt. In diesem Sinne betonte die Ministerin, die Kultur müsse als eines der wichtigsten Güter Andorras betrachtet werden, um sie mit der Welt zu teilen und es dem Fürstentum zu erlauben, „dauerhafte, freundschaftliche und solide Brücken zu den übrigen katalanischen Sprachgebiete zu schlagen, die uns in dieser Hinsicht und auch sonst sehr nah stehen“, hob Olga Gelabert hervor.

Wie der Direktor der Stiftung Fundació Ramon Llull, Vicenç Villatoro, erklärte, „ist die Stiftung Fundació Ramon Llull der Treffpunkt für öffentliche Institutionen aller katalanischsprachigen Gebiete, die miteinander verknüpft sein wollen, weil sie sich der katalanischen Sprache und Kultur verpflichtet fühlen“. Die Preise sind für Villatoro daher „eine Anerkennung für Personen und Körperschaften, die sich für die Verbreitung der katalanischen Sprache und Kultur im Ausland eingesetzt haben“. Abschließend betonte der Direktor der Stiftung Fundació Ramon Llull, dass ein lebendiges, zeitgenössisches und hochwertiges Kulturschaffen die Garantie für eine lebendige Sprache sei und die Preise der Stiftung genau in diesem Sinne eine Unterstützung darstellen sollen“.

Der Preis für die internationale Förderung der katalanischen Schöpfung zeichnet eine Person oder Institution aus dem Ausland aus, die sich während ihrer Karriere durch eine besondere Sensibilität für die katalanische Kultur auszeichnet und deren Sichtbarkeit auf internationaler Ebene gefördert hat. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.

Die Preisträgerin ist María Delgado, Forschungsdirektorin an der Royal Central School of Speech and Drama der University of London und Forschungsstipendiatin am Institute of Modern Languages Research der gleichen Universität. Die Jury hat entschieden, ihr den Preis für ihre bereichsübergreifende Arbeit zu verleihen, die von der Schöpfung in der akademischen Welt über die Filmwelt bis hin zur Theaterbühne reicht. Die Jury „möchte die große Vielseitigkeit bei der Förderung nicht nur großer Persönlichkeiten, sondern auch aufstrebender Namen im katalanischen Film und Theater würdigen“.

Maria Delgado dankte für den Preis und versicherte, „ihr Engagement für die katalanische Sprache sei mit der Schöpfung und den Künsten verbunden, die es uns ermöglichen, uns selbst, die Welt und den Standpunkt der anderen zu verstehen. Die Avantgarde des künstlerischen Schaffens findet auch außerhalb der angelsächsischen Welt statt.“ Delgado hob auch einige Namen der katalanischen Kunstszene wie Calixto Bieito, Lluís Pasqual, Josep Maria Pou und Nuria Espert hervor, die für sie absolute Vorbilder für das katalanische Theater auf europäischer Ebene sind. Zum Abschluss ihrer Rede erwähnte Delgado, dass die Auszeichnung auch dem BFI London Film Festival gebühre, auf dem sie bereits über 50 zeitgenössische katalanische Filme programmieren durfte.

Der Premi Ramon Llull für literarische Übersetzung wird von der Stiftung Fundació Ramon Llull verliehen. Er würdigt die beste literarische Übersetzung aus dem Katalanischen, die im Jahr vor der Ausschreibung veröffentlicht wurde, und zeichnet den Übersetzer aus. Der Preis steht literarischen Werken offen, die aus dem Katalanischen übersetzt und im Vorjahr veröffentlicht wurden und eine exklusive Autorenschaft besitzen. Er ist mit 4.000 Euro dotiert. Der portugiesische Übersetzer Artur Guerra wurde in dieser Ausgabe für die Übersetzung des zweiten Bandes von „Tirant Lo Blanc“ von Joanot Martorell für den Verlag Sistema Solar (mit Documenta-Stempel) ausgezeichnet, der in drei Bänden für die portugiesischen Leser erschienen ist. Guerra hat rund fünfzehn Werke zeitgenössischer Autoren aus dem Katalanischen ins Portugiesische übersetzt, allesamt Klassiker des 20. Jahrhunderts und des Mittelalters.

Artur Guerra erklärte, er habe in den Sechziger- und Siebzigerjahren in Valencia gelebt und sich dort in die katalanische Sprache und Kultur verliebt. Bereits damals „habe er davon geträumt, ‚Tirant Lo Blanc‘ ins Portugiesische zu übersetzen“. Trotz der Schwierigkeiten bei der Übersetzung aus dem Alt-Katalanischen hat der Preisträger versucht, eine größtmögliche Treue zum Original zu wahren und ein Werk zu schaffen, das für den normalen Leser und die akademische Welt gleichermaßen verständlich ist. Darüber hinaus hat der Professor und Übersetzer Guerra Werke von Maite Carranza, Maria Barbal, Tina Vallès, Mercè Rodoreda und Ramon Llull in seine Sprache übersetzt. Der Portugiese versteht die Übersetzung als „Werkzeug, um eine nationale Literatur zu einer universellen Literatur zu machen“. Abschließend verwies Guerra auf die Notwendigkeit, kulturelle Brücken zwischen Katalonien und Portugal zu schlagen.

Der Premi Internacional Ramon Llull für Katalanistik und Sprachvielfalt, der bereits seine 28. Ausgabe feierte, zielt darauf ab, das gesamte Werk einer einzelnen Person außerhalb des Sprachgebiets zu bewerten, das in einer beliebigen Sprache verfasst wurde und eine bemerkenswerte Kenntnis der historischen und kulturellen Realität Kataloniens oder den theoretischen oder praktischen Beitrag einer Person aus einem beliebigen Land bedeutet, die einen wichtigen Beitrag zur Kenntnisnahme, Anerkennung, Förderung oder Verteidigung einer oder mehrerer Kulturen und staatenloser Nationen geleistet hat. Dieser Preis wird von der Stiftung Fundació Ramon Llull und der Stiftung Fundació Congrés de Cultura Catalana gemeinsam vergeben und ist mit 6.000 Euro dotiert.

In diesem Jahr wurde der Preis in der Kategorie Sprachvielfalt einstimmig dem Linguisten Christer Laurén verliehen. Die Jury hat Laurén „für seinen kontinuierlichen Beitrag zur Erforschung und Umsetzung der Sprachimmersion, die Förderung von Minderheitensprachen als Werkzeuge des sozialen Zusammenhalts im Bildungsbereich und die Verbreitung von katalanischen und internationalen Sprachimmersionsprogrammen ausgezeichnet“.

Christer Laurén ließ sich bei der Verleihung der Premis Internacionals Ramon Llull von Professor Joaquim Arnau vertreten. Arnau lobte den Linguisten Laurén als einen der weltweit führenden Spezialisten für Sprachimmersion und erklärte, der Preisträger sei eine der repräsentativsten Persönlichkeiten für die Verbreitung und Förderung der Minderheitensprachen auf akademischer und pädagogischer Ebene. Laurén gelte zudem als weltweiter Experte für Fachsprachen der Wissenschaft, Kommunikation oder Technologie. Arnaus Rede endete mit einem Zitat von Professor Laurén: „Wer andere verstehen will, sollte damit anfangen, die Sprache der Nachbarn zu lernen.“

Anbei finden Sie die Pressemappe.

Bilder von der Preisverleihung finden Sie auf der Flickr der Regierung von Andorra.

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