Institut Ramon LLull

Albert Serra präsentiert diesen Februar seine erste Theaterarbeit im deutschsprachigen Raum Liberté an der Volksbühne Berlin

Berlin, 23/03/2018

Der berühmte katalanische Regisseur Albert Serra (Banyoles, 1975) präsentiert am 22. Februar an der Berliner Volksbühne Liberté, seine erste Theaterarbeit im deutschsprachigen Raum. Anlässlich dieser Aufführung wird die Volksbühne zudem den 101 Stunden langen Film Els tres porquets und den Film Història de la meva mort zeigen.




Mit dieser Neuproduktion, die auf Deutsch, Französisch und Italienisch mit Deutschen und Englischen Übertiteln aufgeführt wird, kehrt Albert Serra auf die Theaterbühne zurück. Bekannt für seine intensiven wie kontroversen Portraits über Don Quijote, Louis XIV, Hitler und Goethe, lässt der Regisseur seine Geschichte diesmal in einem betörenden, utopischen 18. Jahrhundert spielen. Kurz vor der Revolution kommt eine Gruppe französischer Freidenker zusammen, um die Libertinage nach Deutschland zu exportieren. Eine Philosophie, die auf der Ablehnung moralischer Einschränkungen und jedweder Autorität beruht. Zugleich sollen einige Trend-Produkte unter dem Label der Libertinage vermarktet werden, deren Radikalität die eigentümlichen Deutschen jedoch einfach nicht begreifen wollen.

Albert Serra gilt als einer der jungen Meisterregisseure des zeitgenössischen Films. Darüber hinaus ist er mit seiner Gesellschaft Andergraun als eine der kräftigsten Stimmen der unabhängigen europäischen Filmproduktion angesehen. In seinen Werken – sei es Film, Installation, Theateraufführung oder Performance – stellt Serra immer wieder einzigartige Landschaften intensiver und provokativer historischer und literarischer Figuren dar, wo Klassizismus und Experimentieren ineinander übergehen, als wäre eines der Spiegel, in dem das andere auf natürliche Weise reflektiert wird. Don Quichotte (Honor de cavalleria, 2006), Casanova (Història de la meva mort, 2013), Ludwig XIV (La mort de Lluís XIV, 2016) oder die Heiligen Drei Könige (El cant dels ocells, 2008) zählen zum Beispiel zu den dargestellten historischen Persönlichkeiten.

Im Jahr 2010 wurde Albert Serra von dem Theaterdirektor Àlex Rigola eingeladen, sein Regiedebüt am Teatre Lliure in Barcelona zu geben. In diesem Zusammenhang produzierte, schrieb und inszenierte Serra zwei experimentelle Theaterstücke: Pulgasari und Més enllà dels Alps, wobei er seiner »Dramaturgie der Gegenwart« die Treue hielt.

Auf Einladung der dOCUMENTA (13), eine neue Arbeit zu schaffen, realisierte er den 101 Stunden langen Film Els tres porquets, dessen Protagonisten Goethe, Fassbinder und Hitler sind. Der Film wurde in Kassel während der drei Monate der dOCUMENTA (13) gedreht.

2013 schrieb und inszenierte er den Film Història de la meva mort, der seine Premiere auf dem Filmfestival in Locarno hatte und mit dem Goldenen Leopard für den besten Film ausgezeichnet wurde.

Im Jahr 2015 wurde Albert Serras neues, von Chus Martinez kuratiertes, Projekt Singularity, ausgewählt, um Katalonien bei der 56. Biennale di Venezia zu repräsentieren. Der Film, der als monumentale Installation mit fünf Leinwänden gedacht ist, wurde vom Mai bis November 2015 in Venedig, im Dezember 2015 in Barcelona und im September 2016 beim Filmfestival in Toronto gezeigt. Das Institut Ramon Llull hat das Projekt produziert.

Albert Serra ist in zahlreichen Museen, Universitäten und Kulturzentren zu Vorträgen eingeladen worden, vor allem in Frankreich, wo er sehr geschätzt wird, aber auch in Spanien, der Schweiz, in Italien und den USA, wo er seine Filme unter anderem an den Universitäten von Harvard, Yale, Philadelphia, am California Institute of the Arts und am New Museum gezeigt und diskutiert hat.

Das Institut Ramon Llull unterstützt die Volksbühne bei der Durchführung des aktuellen Projektes.


Programm

Liberté

22., 24., 25. Februar

4., 22., 23. März

 

Els tres porquets

von 23. Februar bis 11. März

 

História de la meva mort

27. Februar

Bekannt für seine intensiven wie kontroversen Portraits über Don Quijote, Louis XIV, Hitler und Goethe, lässt der Regisseur seine Geschichte diesmal in einem betörenden, utopischen 18. Jahrhundert spielen.

 

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